Neue Debattenräume
Wir, ein Team von Leuten, die unter der gesellschaftlichen Polarisierung leiden und sich um unsere demokratische, pluralistische und menschliche Zukunft im Licht der vielen aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen sorgen, u.a. engagiert als „Brückenbauer“ beim Münchner Wir-gemeinsam-Bündnis, https://wir-gemeinsam-buendnis.de/brueckenbauer/, wollen ein Debattenformat etablieren, in dem wir zusammen vertrauensvoll diskutieren, uns austauschen und Neues anstoßen.
Das Motto dazu, aus gegebenem Anlass: „Was wir aus der Pandemie lernen können und schon immer anders machen wollten – lass es uns angehen!“
Projektbeschreibung
Diskussionsräume bereitstellen, jeder ist willkommen, ein diverser Hintergrund der Teilnehmer wird explizit gefördert, learning by doing, Experimentieren mit verschiedenen Formaten, im ersten Schritt semi-öffentlich mit medialer Begleitung (eigene filmische Dokumentation, Einladen von Pressevertretern in persönlicher oder medialer Rolle)
Unser Vorhaben
- Ins Gespräch kommen über 10 herausfordernde, gesellschaftsrelevanten Themen mit akutem Handlungsbedarf
- Überwindung der gesellschaftlichen Polarisierung
- Kreative Lösungsfindung durch Überwindung von Stereotypen und unvoreingenommene Suche nach innovativen, unkonventionellen Lösung („soziale Innovationen“)
Zeit- jeweils 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr und danach noch nettes Zusammensein und Reden
Voranmeldung: Wir führen wegen begrenzter Platzzahl eine Teilnehmerliste, Mail an service@wir-gemeinsam-buendnis.de
Kosten: Keine, gerne Spenden 🙂
Themen
- Medizin und Gesundheit: Prophylaxe, Homöopathie, Ganzheitlichkeit, Anreize, System versus Individuum (24.5.)
- Die Rolle der Medien – sind sie noch die „vierte Kraft im Staat“ und was können wir als Gesellschaft erwarten? (28.6.)
- Wie umgehen mit dem Pflegenotstand im Kontext von demographischem Wandel und Wirtschaftskrise? (4.7.)
- Schule und Bildung – wie werden wir den Kindern gerecht und „sichern“ unsere/ihre Zukunft? (25.7.)
- Gewaltenteilung und die Rolle der Rechtsprechung (6.9.)
- Digitalisierung – Chancen, Risiken, Alternativen
- Geld, Inflation, Eigentum, Kapitalismus, Staatsdirigismus – wohin gehen wir?
- Regionen, Nationalstaat, Supranationales, Globalisierung – was dient der Menschheit?
- Generationengerechtigkeit im Lichte begrenzter Ressourcen
- Umgang mit Risiken und Freiheit, Wissenschaft und Wirklichkeit
Annahmen
a) Die Inhalte
- Meinungsverschiedenheit ist die Normalität
- verschiedene Meinungen reflektieren unsere unterschiedlichen Erfahrungs- u. Lebensrealitäten (keine Unterstellung von „böser Gesinnung“)
- die verschiedenen Perspektiven, bilden die Grundlage einer pluralistischen und humanen Gesellschaft
- eine demokratische Gesellschaft bedeutet keine Diktatur der Mehrheit über die Minderheit, sondern den respektvollen Umgang mit dem Individuum
- gute Lösungsfindungen im Kleinen wie im Großen sind abhängig von vielen Aspekten und Perspektiven
- die radikalen Ränder eines Themas können zum Verständnis beitragen, jedoch ist darauf zu achten sich nicht zu stark darauf zu fokussieren („hängen zu bleiben“)
b) Die Diskussionsteilnehmer
- es gibt keine richtige oder falsche Meinung
- manche Menschen sind eher rational, andere eher emotionsorientiert; beide Seiten haben ihre Stärke und Schwächen
- Menschen können ihre Meinungen ändern
- die Meinungen eines Menschen können widersprüchlich sein
- der Wert eines Menschen bemisst sich nicht nach seinen Meinungen („virtue signaling“)
- Taten (und dazu gehört auch respektvolle Kommunikation) sind wichtiger als Worte
- „harte/umbarmherzige“ Meinungen („politically incorrect“) werden nicht durch Tabuisierung bekämpft
- derjenige der eine unpopuläre Meinung äußert darf nicht bestraft werden (Schweigespirale)
- die Frage nach der Schuld an einer Situation („wegen Leuten wie Dir…“) ist in unserem Debattenraum nicht konstruktiv
Warum ist heute Meinungstoleranz und konstruktive Debattenraum so schwer?
- Entfremdung der Lebenswelt (was haben wir noch unter Kontrolle?) → Einsichts- und Verbundenheitsproblem
- Technisierung statt Aushandeln (wir drücken Knöpfe und optimieren Zahlen, statt miteinander zu reden)
- Verantwortung wird immer abstrakter und diffuser (wir sind anfällig für „Narrative“)
- Komplexität und Widersprüchlichkeit der Moderne werden kompensiert durch eine „Heilsgeschichte“ (z.B. „wenn es nur wieder einen starken Staat geben würde“ vs. „die Menschen werden immer staatsgläubiger und abhängiger vom Staat“)
- Individualisierung durch Technik (Autonomie) und Medien (Filterblasen) erzeugen autistische Räume
Ergo (weiterführende Ziele)
- Debatten als Einsichtsräume. Schnittstelle zwischen mitmenschlichem Austausch (Versöhnung), inhaltlicher Argumente und gesellschaftlich konstruktiver Lösungen
- Debattenkultur zur Förderung der „gesprochener Verantwortung“: destruktive (manipulative, psychisch-kompensierendem, egotistische) Diskussionsformen werden entlarvt und instinktiv in Richtung multipolarer Ansätze gebracht
- Debatten als Grundlagentraining für demokratische Partizipationsformen wie Bürgerräte, Bürgerentscheide, digitale Abstimmungen
- die Debattenform muss empathisiert und der Debatteninhalt rationaler/analytischer werden
Bei Interesse gerne melden an service@wir-gemeinsam-buendnis.de